San Pablo Etla

Obwohl es uns in Mexiko City sehr gut gefallen hatte, zogen wir nach zwei Monaten in Mexico City weiter in das Bundesland Oaxaca, das wir auch unbedingt besuchen wollten. Weil wir auf unserer Reise ganz regulär in unseren Jobs (remote) arbeiteten und dazu einen Schreibtisch und eine gute Internetverbindung brauchten, verbrachten wir meist einen Monat an einem Ort und mieteten uns daher auch in Oaxaca eine Wohnung für einige Wochen.

Unser Ziel war die Hauptstadt des Bundesstaates Oaxaca, die auch „Oaxaca“ heißt und im Landesinnern im Süden Mexikos liegt. Die Stadt hat knapp 300 000 Einwohner:innen und ist damit wesentlich kleiner als Mexikos Haupstadt Mexico City (22 Millionen Einwohner:innen).

Während wir grundsätzlich auf unserer Reise immer nur 1-2 Monate im Voraus genau planten, in welche Länder und Städte es als nächstes gehen würde, war unser Aufenthalt in Oaxaca im November schon seit Monaten geplant. Der Grund dafür, war der mexikanische Feiertag „Día de Muertos“ = „Tag der Toten“, der jedes Jahr in den ersten Novembertagen gefeiert wird. Der Día de Muertos wird zwar im ganzen Land (auch in Mexiko City) gefeiert — aber das Zentrum der Feierlichkeiten ist die Stadt Oaxaca. Die ganze Stadt wird bunt geschmückt, es wird gefeiert und überall finden Paraden statt.

Wie der Name schon sagt, wird am „Tag der Toten“ den Verstorbenen gedacht und die Familien bauen in der Stadt, zu Hause oder auf dem Friedhof Altäre auf, die Fotos der verstorbenen Familienangehörigen zeigen und mit den typischen knall-orangenen Blumen „Cempasuchil“ geschmückt werden. Laut mexikanischem Glauben, haben die Verstorbenen einmal im Jahr (am 01. und 02. November) die Möglichkeit, ihre Familien auf der Erde zu besuchen, wenn diese ihr Foto aufgestellt haben. Der Tag der Toten ist jedoch nicht, wie man vielleicht als Deutscher glaubt, ein trauriger und ernster Feiertag. In Mexiko feiert man am Tag der Toten die Verstorbenen mit gutem Essen, Festen, viel (fröhlicher) Musik und Paraden in der ganzen Stadt.

Da die Stadt Oaxaca inzwischen berühmt für seine besonderen Feierlichkeiten am Tag der Toten ist, war es schwer, ein geeignetes und bezahlbares Airbnb in der Stadt zu finden. So suchten wir nicht nur im Zentrum der Stadt nach einer Wohnung, sondern vergrößerten unseren Suchradius und fanden schließlich ein wunderschönes Apartment mit Garten in einem kleinen Dorf „San Pablo Etla“, 15 km von Oaxaca entfernt. Was anfangs wie eine Notlösung erschien, stellte sich dann schnell als kleines Paradies heraus. Unser Apartment war gemütlich und gut ausgestattet und war von einem riesigen privaten Garten umgeben. Die Aussicht auf die herumliegenden Berge Oaxacas war wunderschön, um unser Haus herum standen Orangen-, Limetten-, und Guavabäume und überall schwirrten Kolibris herum. Als wir das Apartment und den Garten das erste Mal sahen, konnten wir unser Glück kaum fassen. Wir verbrachten einige tolle Wochen dort, genossen die Ruhe und dank der öffentlichen Verkehrsmittel konnten wir jederzeit unkompliziert in die Stadt Oaxaca fahren, wenn es uns danach war. Zum Beispiel zu den „Día de Muertos“ Feierlichkeiten am 01. und 02. November.

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